Psychodrama in der ambulanten Therapie Suchtkranker

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Seit nunmehr 25 Jahren wenden wir in der ambulanten Behandlung Suchtkranker in der Suchtberatungsstelle in Sigmaringen die Methode des Psychodramas nach J. L. Moreno  an. Dabei haben wir uns für das psychoanalytisch beeinflusste Psychodrama entschienen, das im Moreno Institut in Überlingen unter der Leitung von Frau Dr. Gretel Leutz gelehrt wurde. Im Folgenden stelle ich unsere Arbeit und Ergebnisse dar.

Die Einrichtung
Die Suchtberatungsstelle, Fachambulanz für Suchtfragen, besteht nun seit 31 Jahren. Sie versteht sich als ambulante Anlaufstelle in allen Fragen der Prävention und Frühintervention, des Suchtmittelmissbrauchs,  der Suchtbehandlung und der Nachsorge etc.  Deshalb deckt das Team der Fachambulanz, bestehend aus 12 Voll- und Teilzeitkräften, auch alle Bereiche ab, die mit diesem breiten Feld der Suchtberatung und –behandlung zu tun haben.

Deshalb ist die Arbeit in der Beratungsstelle vielschichtig und abwechslungsreich. Um das breite Spektrum abdecken zu können, setzt sich das Team der Fachambulanz aus VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen wie Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Sozialpädagogik etc. zusammen. Der Schwerpunkt liegt bei der Sozialpädagogik mit psychotherapeutischer Zusatzqualifikation.
Träger der Einrichtung ist die AGJ - Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.V., ein karitativer, gemeinnütziger Verein.

Siehe auch: das Verständnis von Sucht

Leistungsbausteine der Einrichtung

Öffentlichkeitsarbeit

  • Vorträge und Seminare

Prävention

  • Ausbildung von Multiplikatoren in der Suchtprävention
  • Organisation von Theateraufführungen zum Thema Suchtmittelkonsum
  • Drug Checking Kompetenz
  • Harm Redaction
  • Etc.

Multiplikatorenarbeit

  • Mentorensystem

Arbeit mit Kindern von Suchtkranken

Motivationsarbeit

  • Programme zum kontrollierten Trinken
  • Seminare für verkehrsauffällige Suchtmittelkonsumenten
  • Motivationsgruppe

Beratung

  • Information von Ratsuchenden
  • Internetberatung
  • Erstberatung
  • Krisenintervention
  • Beratung von Angehörigen
  • Diagnostik
  • Indikationsstellung
  • Vermittlung in ambulante oder stationäre Therapie
  • Psychosoziale Substitutionsbegleitung bei Drogenabhängigen

Kombinationstherapie

  • 6 Wochen stationäre Initialtherapie
  • 20 Wochen ambulante Therapie ( siehe unten)

Ambulante Therapie

  • ärztl. Eingangsuntersuchung
  • therapeuth. Eingangsgespräch
  • Psychodramagruppe ( 20 Sitzungen a 2 Stunden)
  • Paartherapie
  • Entspannung und autogenes Training
  • Einzelgespräche
  • Belastungstraining in der Natur  (ein Tag)
  • Hausaufgaben (Selbsterflexion und Übungen)
  • Therapeutisches Entlassgespräch
  • Ärztl. Entlassuntersuchung

Nachsorge

  • Begleitung nach stationärer Therapie
  • Schuldenberatung
  • Hilfen bei der Arbeitsplatzsuche

Betreutes Wohnen

Begleitung von Selbsthilfegruppen

Vernetzung

  • Klientenbezogene Vernetzung
  • Institutionelle, feldbezogene Vernetzung
  • Qualitätsmanagement
  • Mitwirkung bei sozialpolitischen Entscheidungsprozessen


Das Klientel
Das Klientel der Fachambulanz für Suchtfragen kommt aus allen Bereichen möglicher Suchtformen, pro Jahr knapp 1000 Hilfesuchende. Dabei bilden die Alkoholgefährdeten bzw. –abhängigen und ihre Angehörigen mit 65% den größten Anteil, gefolgt von der Gruppe der Drogenabhängigen mit ca. 25 %. Aus diesen beiden Klientengruppen  werden die Mitglieder für die ambulanten Behandlungsgruppen rekrutiert.

 

"`Was machst Du da?` fragte er den Säufer...
`Ich trinke`, antwortete der Säufer...
`Warum trinkst Du?` fragte ihn der kleine
Prinz. `Um zu vergessen`, antwortete der
Säufer.` Um was zu vergessen?` erkundigte
sich der kleine Prinz, der ihn schon
bedauerte.` Um zu vergessen, dass ich mich
schäme`, gestand der Säufer... .`Weshalb
schämst Du Dich?` fragte der kleine Prinz...
 `Weil ich saufe!` endete der Säufer ..."


Antoine De Saint Exupery