Skulptur von dem Trauerspiel Emilia Galotti von G. E. Lessing

Die Idee, im Literaturunterricht die Methode der szenischen Darstellung (Skulptur) anzuwenden, kam mir im Laufe meiner Schulpraktischen Studien II in Deutsch. Tatsächlich bekam ich von einem aufgeschlossenen Lehrer (so viele gab es an der Schule nicht) die Möglichkeit, meinen Unterrichtsversuch mit dieser Methode durchzuführen.

 

Hier also der Erfahrungsbericht zu der Bearbeitung von dem Trauerspiel Emilia Galotti von G. E. Lessing. Der Bericht liest sich leider etwas nüchtern, ist aber so besser nachzuvollziehen. Ich kann aber berichten, dass es auf jeden Fall eine sehr lustige Unterrichtseinheit war, die aber in dieser Form nur möglich war, weil es sich bei der Klasse (11.te) um SchülerInnen im Alter zwischen 17 und 18 handelte und eine sehr gute Klassengemeinschaft bestand. Deshalb konnten die SchülerInnen, trotz mancher kurioser Szenen und viel Gelächter, wieder sachlich werden und die Skulptur letztlich fertig stellen (die Schüler konnten zum Schluss auch wieder "entknotet" werden).

Aufgrund dieser Erfahrung bin ich der Meinung, dass die szenische Darstellung im Literaturunterricht ihren Platz haben sollte. Die vorwiegend "trockene" Herangehensweise an Literatur kann durch diese Methode aufgebrochen werden. Auch der Lehrer gewinnt ganz neue Einblicke in die Denkweise der SchülerInnen. Also eine Methode, auf die der weitere Verlauf einer Unterrichtseinheit aufgebaut werden kann. Denn durch Übernahme der literarischen Rollen im Rollenverständnis der SchülerInnen drücken diese ihr eigenes Verständnis darüber aus. Gleichsam interpretieren Sie den Stoff und geben ihm eine neue Aktualität. Sie drücken damit ihre Wichtigkeit und Bedeutung aus.

Die Skizze an der Schultafel zeigt die Skulptur, wie sie von den SchülerInnen ausgedacht und dargestellt wurde.  Begleitet von einer lebhaften Diskussionen wurde die Aufstellung der Rollendarsteller von der Klasse  verändert und verschiedene Gestiken ausprobiert bis die Skulptur stand:
'Emilia‘ wurde als scheu dargestellt. Sie hielt ihre Hände vor der Brust zusammen und schaute nach oben, während 'Odorado‘ hinter ihr stand und seine beiden Hände auf ihren Schultern lagen. 'Claudia‘ stand direkt neben 'Emilia‘ und schmiegte sich ganz dicht an sie. Der 'Prinz‘ stand auf der anderen Seite, und hielt mit seinen Händen 'Emilias' rechten Arm fest. Der Graf 'Appiani‘ kniete vor 'Emila‘ und hielt ihr einen Ring entgegen. 'Marinelli‘ sah aus, als schlich er sich von der Seite ran (kriechend) und 'Conti‘ stand etwas abseits und hielt einen Pinsel in der Hand.

Der ausführliche Bericht schildert die Arbeitsweise, den Ablauf und die diagnostischen Besonderheiten, die im Rahmen der szenischen Darstellungen und in der Übernahme der Rollen beobachtet werden können.

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